Aachen: Die STIFTUNGBAU nahm am 08. und 09. April, vertreten durch Vorstandsmitglied Karl-Heinz Weinisch, an der sehr gut besuchten und für Baufachleute wichtigen Veranstaltung teil.
Es fanden Vorträge zu drei Themengruppen und anschließende Diskussionen unter den anwesenden Experten statt. Im ersten wurde die Frage behandelt, wie mit Unregelmäßigkeiten umzugehen ist, die als vom Vertrag vorausgesetzte, mangelfreie Leistung hinzunehmen sind. Es wurden nicht nur die rechtlichen Aspekte, sondern auch die Auswirkungen auf Nachhaltigkeit, Umwelt und Gesellschaft im Bauwesen diskutiert. Im 2. Block wurde die Neuorientierung zu anerkannten Regeln der Technik und die 10 Empfehlungen des AK V/VI des 9. Deutschen Baugerichtstags diskutiert und welche Auswirkungen sie auf die Sachverständigentätigkeit und die anerkannten Regeln der Technik haben. Im 3. Block wurde der Holzbau der Zukunft behandelt, da Holz als wichtiger Baustein für ressourcenschonendes Bauen gilt. Trotzdem müssen auch moderne Holzbauten die heutigen Anforderungen an Gesundheits- und Feuchteschutz, Brandschutz und Schallschutz erfüllen.
Der Holzbauexperte Martin Mohrmann hielt einen spannenden Vortrag über Möglichkeiten des vorausschauenden Feuchteschutzes beim Aufstellen von mehrgeschossigen Holzgebäuden. Er gab fachkundig und anschaulich Tipps zu wetterschützenden Bauabläufen, damit der Holzbau „im Trockenen bleibt“.
Abschließend wurden die Ergebnisse der Aachener Forschung zu Schimmel unter Estrichen und dessen Übertragungsmöglichkeit in Innenräume vorgestellt. Die Forschungsergebnisse wurden als starke Indizien dafür angesehen, dass es keinerlei "Pumpeffekt" und daher auch keine Gefahr einer Schimmel-Sporenausbreitung in die Innenraumluft geben dürfte. Ein starkes Argument für die Erhaltung von Estrichen nach einem Feuchteproblem und für ein nachhaltiges Sanierungskonzept ohne Rückbauempfehlung. Weitere verifizierende Untersuchungsergebnisse zu diesem Thema wurden für die Aachener Bausachverständigentage im nächsten Jahr angekündigt.