Schlanders, Südtirol – Am 24. und 25. Juni 2024 fand in Schlanders, einer charmanten Gemeinde in Südtirol, zwei Schulungstage innerhalb der Ausbildung zum Baubiologen statt. Die mehrtägige Ausbildung wird von der Landesberufsschule organisiert und wurde an den 2 Tagen von der STIFTUNG B.A.U. unterstützt. Dabei sollten den Teilnehmern umfassende Einblicke in die Themen Gebäude-Qualitätsmanagement, Geruchsprüfungen und Umweltmedizin vermittelt werden.
Die Lehrinhalte für die 2 Tage wurde von Karl-Heinz Weinisch von der STIFTUNG B.A.U. zusammengestellt und durch Dr. Ulrich Zißler von der Technischen Hochschule Rosenheim/Lehrstuhl Baubiologie ergänzt. Beide Referenten brachten ihre jahrelange Erfahrung und umfangreiches Fachwissen ein, um den Teilnehmern praxisnahe und theoretische Kenntnisse zu vermitteln.
Am ersten Tag der Ausbildung stand das Qualitätsmanagement im Mittelpunkt. Karl-Heinz Weinisch stellte die Bereiche Qualitätsmanagement von Materialien und Gebäuden vor und führte die Teilnehmer durch die neuesten Methoden und Techniken zur Sicherstellung der Qualität in Bauprojekten. Besonderes Augenmerk lag auf der Geruchsprüfung, einem entscheidenden Aspekt für die Beurteilung der Raumluftqualität und die Identifikation von Schadstoffquellen.
Weinisch betonte die Bedeutung einer systematischen Herangehensweise bei der Geruchsprüfung und erläuterte die Anwendung sensorischer Methoden und weiterführenden und beweisführenden Messtechniken. Die Teilnehmer konnten praktische Übungen mit Geruchsstiften und Fehlgerüchen im Glas durchführen und lernten, wie man Gerüche korrekt identifiziert und bewertet.
Am zweiten Tag führte Karl-Heinz Weinisch (Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie eV) die Teilnehmer in das gesamte Spektrum der möglichen „Gebäudebedingten Erkrankungen“ ein, die durch Schadstoffe, Stress durch Strom oder Feuchteschäden und Schimmel entstehen können. Dr. Ulrich Zißler, der sich auf Umweltmedizin spezialisiert hat, stellte die wissenschaftlichen und klinischen Erkenntnisse vor. Dr. Zißler erläuterte die gesundheitlichen Auswirkungen von Schadstoffen in Gebäuden und betonte die Rolle der Baubiologie bei der Prävention und Behandlung von umweltbedingten Gesundheitsproblemen.
Er stellte aktuelle Forschungsergebnisse vor und zeigte, wie baubiologische Maßnahmen dazu beitragen können, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner zu schützen. Die Teilnehmer erfuhren, wie sie umweltmedizinische Erkenntnisse in ihre tägliche Beratungstätigkeit integrieren können, um eine gesündere Wohn- und Arbeitsumgebung zu schaffen.
Die Ausbildung in Schlanders wurde von den Teilnehmern positiv aufgenommen und die Referenten begrüßen das Interesse der Landesberufsschule, da es solch eine staatliche Ausbildung in Deutschland leider noch nicht gibt. Die Kombination aus theoretischen Inhalten und praktischen Übungen wurde als äußerst bereichernd empfunden. Die Teilnehmer schätzten die Möglichkeit, direkt mit den Experten zu interagieren und von deren fachübergreifenden Wissen zu profitieren.
Die STIFTUNG B.A.U. plant, auch in Zukunft neben der Vernetzung mit der Landesberufsschule Schlanders weitere Ausbildungen und Seminare im Bereich Baubiologie anzubieten, um das Bewusstsein für gesundes Bauen und Wohnen weiter zu fördern und Fachleuten die notwendigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um umwelt- und gesundheitsverträgliche Qualitätsstandards zu erfüllen.
Für weitere Informationen und kommende Veranstaltungen besuchen Sie bitte die Website www.stiftungbau.de.