Am Dienstag, den 8. Oktober 2024, fand ein Online-Seminar zum Thema „Gerüche – Wie Klimafaktoren die Geruchsprüfung beeinflussen können“ statt. Zahlreiche Baubiologen konnten sich zwei Stunden lang über die faszinierende Welt der Geruchswahrnehmung informieren.
„Unsere Nase ist ein unterschätztes Sinnesorgan“, betonte der Referent Karl-Heinz Weinisch von der STIFTUNG B.A.U. „Das Raumklima hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie wir Gerüche und den Geschmack von Speisen wahrnehmen.“ Zudem stellte er Forschungsergebnisse vor, die das verminderte Riech- und Geschmacksempfinden bei dem in Flugzeugen herrschenden Luftdruck erklären. Auch der Wein schmeckt im Urlaub oft intensiver – ein Phänomen, das durch das veränderte Raumklima und andere Umgebungsfaktoren beeinflusst wird.
Das Seminar machte deutlich, wie Faktoren wie Wetter, Baumaterialien und Raumluftqualität unsere Geschmacks- und Geruchswahrnehmung prägen.
Besonders aufschlussreich waren die Forschungsergebnisse zur Raumluftqualität. So wurde beispielsweise gezeigt, dass die Filtertechnik in Lüftungsanlagen zwar Partikel filtert, jedoch auch wichtige virenzerstörende Raumluftsäuren reduziert. Dies kann zu einer erhöhten Virenlast in Innenräumen führen.
Das Seminar betonte die Bedeutung natürlicher Baumaterialien wie Lehm, Kalk und Holz für eine gesunde Raumluft. Diese Materialien können die Luftfeuchtigkeit regulieren und Schadstoffe binden, was sich positiv auf unsere Geruchswahrnehmung und unser Wohlbefinden auswirkt.
Zusätzlich wurden praktische Tipps für Sachverständige zur Förderung des Geruchssinns vermittelt. Hinweise zur Durchführung von Geruchsprüfungen in Gebäuden rundeten das Seminar ab.
„Die Ergebnisse des Seminars unterstreichen die Bedeutung des Raumklimas für unser Wohlbefinden“, so Pamela Jentner, Vorsitzende des Verbandes Baubiologie. „Wir empfehlen allen Interessierten, sich näher mit den Zusammenhängen zwischen Raumluft und Geschmacks- und Geruchswahrnehmung zu beschäftigen.“